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Wenn Mario durch die gute Stube rast

Autorennen im Wohnzimmer mit «Liveübertragung» auf das TV-Gerät: Mit «Mario Kart Live: Home Circuit» hat Nintendo eine spannende Kombination aus analoger und digitaler Spielewelt kreiert. Wir habens ausprobiert und dürfen sagen: Das macht richtig Spass und eröffnet neue Dimensionen.

Bild: © ZVG games.ch

Toys-to-life-Spiele mögen nicht mehr im Trend liegen. Mit «Mario Kart Live: Home Circuit» kombiniert Nintendo ferngesteuerte Minirenner mit Augmented Reality und sorgt für einen Heidenspass im Wohnzimmer – wenn man denn ausreichend Platz für die frei erstellbaren Grand-Prix-Strecken mitbringt.

Es ist seit vielen Jahren plattformübergreifend der unumstrittene Fun-Racer-König: „Mario Kart“. Für die Switch hat sich Nintendo aber etwas ganz Besonderes einfallen lassen, denn nun kann man sich auf der aktuellen Konsole der Japaner nicht mehr nur in „Mario Kart 8 Deluxe“ überaus unterhaltsame Rennen liefern, sondern sein eigenes Wohnzimmer zur Racing-Arena ausbauen. In „Mario Kart Live: Home Circuit“ steuert ihr nämlich einen ferngesteuerten Flitzer und erstellt mittels Augmented-Reality-Features Strecken exakt so, wie ihr sie euch vorstellt. Wir haben das Rennspiel für euch getestet und verraten euch im Review und Testvideo, ob sich die rund 120 CHF für ein RC-Kart mit Mario oder Luigi lohnen.

Die Inbetriebnahme von „Mario Kart Live“ ist an sich eine Sache von wenigen Minuten. Egal ob ihr die Minikart-Version mit Mario oder Luigi erworben habt, müsst ihr bloss noch die kostenfreie Software aus dem eShop herunterladen, das werkseitig vorgeladene Kart mittels eines QR-Codes registrieren und die vier mitgelieferten Papptore nach Belieben im Raum verteilen. Anschliessend gilt es bloss noch, besagte vier Tore in der korrekten Reihenfolge abzufahren und die allein durch die Fahrt definierte Strecke wieder vor Tor 1 abzuschliessen.

Das Ganze ist natürlich Nintendo-typisch ziemlich putzig in Szene gesetzt, denn euer virtuelles Helferlein pinselt die Reifen eures Karts mit Farbe ein, bevor ihr den Kurs festlegt. Eurer Kreativität sind dabei prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Soll es eher ein einfaches Renn-Oval werden oder doch ein komplexerer Verlauf? Aber nicht nur die reine Abfolge von Geraden oder Kurven könnt ihr beeinflussen, denn da „Mario Kart Live“ euer Wohnzimmer (oder in welchem Raum auch immer ihr euren Kurs erstellt) mittels Augmented Reality direkt einbindet, könnt ihr die Umgebung nach Belieben gestalten. Platziert ihr ein paar eurer Amiibo als Streckenbegrenzung oder einfach nur zur Zierde am Rand? Ihr könnt es aber auch wie unser Tester machen und eine Reihe von Teddybären aufstellen, um den persönlichen „Home Circuit“ optisch aufzupeppen.

Den Streckenverlauf könnt ihr jederzeit anpassen, Eigenschaften einzelner Tore verändern und später in selbst erstellten Einzelrennen auch zunehmend spezielle Effekte wie Regen, Schnee oder Sandstürme aktivieren, die sich optisch und spielerisch stark auf das Spielerlebnis auswirken. Doch dazu später mehr. Motivierend ist das Spiel dabei von Anfang an – spätestens ab dem Moment, in dem man erstmals aufs Gaspedal tritt. Hier gibt es indes auch einen Rückwärtsgang, wenn man mal in der Wand oder an einem Tor hängen bleibt. Getragen wird diese Motivation über längere Zeit durch die vielen Freischaltoptionen. Denn mit gesammelten Münzen erhaltet ihr regelmässig neue Fahrzeug-Skins wie einen Bagger sowie neue Hupen und Klamotten für Mario (oder Luigi), etwa ein Ritterkostüm oder einen Taucheranzug.

Quelle: games.ch

Das Urteil von swissfamily.ch

Zugegeben: Wir waren zunächst ein bisschen misstrauisch. Wenn eine Nintendo Switch zusammen mit zwei physischen Rennautos vor einem liegen, fragt man sich zunächst: Geht das zusammen? Die Antwort: Ja. Und es ist eine richtig originelle Idee. Wenn man aus der Generation stammt, für die eine Autorennbahn das Höchste der Gefühle war, ist es sehr innovativ und eine perfekte Symbiose aus Nostalgie und digitaler Welt, wenn man die Qualitäten beider Spielerlebnisse zusammenbringt. Dazu kommt, dass Kinder kreativ gefordert sind, wenn sie die Rennstrecke ausstecken, Hindernisse einbauen und überhaupt viel «Analoges» leisten, bevor es vor den Bildschirm geht.Von uns gibt es daher ein grosses Bravo für den neuartigen Ansatz – gerne mehr davon.