Sicher, diese Region im Süden Frankreichs bietet etwas für die ganze Familie und für alle Sinne. Doch bezüglich Riechen&Schmecken ist es hier einzigartig: Folgen Sie Ihrer Nase und lassen Sie sich verführen von den betörenden Düften des Südens.
Camargue – Auf ins Land der Flamingos
Ein traumhafter Strandblick, die kühlende Meeresbrise auf der Haut, das Rauschen der Wellen, der salzige Geschmack, beim Spazieren wilden Thymian, Rosmarin oder Lavendel riechen und auf dem Markt den süssen Saft einer frischen Melone schmecken – in der Camargue gibt es unzählige Möglichkeiten, aus den Ferien ein wahres Fest für alle fünf Sinne zu machen.
Als Ausgangsort für spannende Ausflüge ans Meer oder ins Landesinnere eignet sich beispielweise das kleine Küstenstädtchen Saintes-Maries-de-la-Mer wunderbar. Der Ort mit seinen typischen, südfranzösischen Häusern und der unverwechselbaren Kirche Notre Dame de la Mer gehört zum französischen -Département Bouches-du-Rhône, einem Teil der -Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und liegt direkt am Meer. Saintes-Maries ist eine traditionsreiche Stadt und bis heute finden zwei Wallfahrten statt, die jeweils am 24. Mai und Ende Oktober jeden Jahres zu Ehren der Marie Jacobé und der Marie Salomé abgehalten werden – im Mai zudem auch von Sara, der Schutzheiligen der Gitans (das sind hauptsächlich spanische Roma). Das ist auch der Grund dafür, dass sich die Stadt zu einem religiös bedeutenden Ort für die Gitans entwickelte – und in vielen Sommernächten finden auf den Strassen und am Strand spontane Flamenco-Vorführungen statt.
Familien, die hier ihre Ferien verbringen, haben die Auswahl zwischen zahlreichen Unterkunftsmöglichkeiten. Es stehen Hotels in allen Preislagen, aber auch möblierte Ferienwohnungen zur Verfügung – auf den verschiedenen Campingplätzen gibt es familienfreundliche «Mobil-Home Cottages» (saintesmaries.com – Séjourner/Unterkünfte – anklicken) oder bereits fest installierte Zelte. Wer richtig authentisch logieren möchte, kann sich ein «Cabane de Gardian» mieten les-cabanes-de-gardian.camargue.fr
Diese Wohnstätten waren ursprünglich die Unterkünfte der Gardians, der berittenen Hirten der Stiere und Pferdeherden. Die Cabans sind an ihrer typischen Baumweise zu erkennen: ein bootsrumpfförmiger Baukörper trägt das steile Reetdach mit aufgesetzter Lehmhaube. Heute lässt es sich in den originellen, praktisch eingerichteten kleinen Hütten gemütlich wohnen.
Wie und wo auch immer Sie hier wohnen, der Strand und das Meer ist nie weit entfernt. Die Küste ist unterteilt in feinsandige Nischen, in denen Ihre Kinder wochenlang Sandburgen schaufeln können, während Sie Ihre Zehen in den warmen, feinen Sand bohren, nach Muscheln suchen oder entspannt in einem Buch lesen. Das Meer ist flach abfallend und deshalb lässt es sich hier herrlich und ungefährlich am Ufer spielen oder in die sanft nahenden Wellen springen. Klar, auch hier donnern manchmal die Wellen in gewaltigen Brechern, doch dann warten schier endlose Spazierwege darauf, entdeckt zu werden. Gehen Sie beispielsweise barfuss durch das östlich des Ortes gelegene Naturschutzgebiet, wo ein etwa 7 Kilometer langer Fussweg bis ins benach-barte Salin-de-Giraud führt. Während Sie dem Tosen des Meeres und dem Kreischen der Möwen im Wind lauschen, beobachten Sie in der Ferne die unzähligen Seevögel und die rosafarbenen Flamingos, welche knöcheltief im Wasser stehen und mit ihren gebogenen Schnäbeln im sumpfigen Boden nach Krebsen wühlen.
Lust auf einen Ausflug in beinahe unberührte Natur? Auch dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Nehmen Sie das Schiff am «Port Gardian» (bateaux-4maries.camargue.fr) und machen eine Fahrt auf der kleinen Rhone – am Flussufer sehen Sie die typische Landschaft und unendlich grosse Reisfelder, wo der rote Camargue-Reis angebaut wird. Nebst unzähligen Vögeln und Flamingos lassen sich von hier aus auch die für diese Gegend so typischen schwarzen Stiere, die zusammen mit den weissen Camargue-Pferden die stachligen Gräser abweiden, bequem beobachten. Noch näher sehen Sie die Tiere, wenn Sie das Land hoch zu Ross entdecken: Spaziergänge auf Pferderücken werden überall angeboten und sind bestimmt ein Erlebnis – auch für die Kinder!
Soviel Natur macht hungrig! Kein Problem: Auf dem Markt oder in den Gassen von Saintes-Maries müssen Sie nur der Nase nach gehen! Lassen Sie sich verführen – überall von den Ständen, Theken oder Restaurants duftet es herrlich: Nach eingelegten Oliven, provençalischen Gewürzen, frischen Baguettes, hausgemachtem Käse und Würsten, aber auch nach Meeresfrüchten und Muscheln, fangfrischem Fisch oder Bouillabaisse (eine Fischsuppe und eine der Spe-zialitäten in dieser Region). Für die Kinder gibts zum Dessert ein hausgemachtes Eis – vielleicht möchten Sie mal eine neue Geschmacksrichtung probieren, etwa Jasmin, Rose oder Menthe? Oder wie wärs mit einer hauchdünnen Crèpe au Sucre – einer gezuckerten Omelette?
Ganz schön salzig …
Dass Salz weiss ist und durstig macht, weiss jedes Kind. Vielleicht weiss Ihr Nachwuchs ja auch schon, dass die chemische Formel NaCl – Natriumchlorid – für Kochsalz steht? Und Sie wissen sicher auch, dass die unscheinbaren weissen Körnchen beim Kochen unentbehrlich sind und dass es ohne Salz kein Leben auf der Erde gäbe. Wollen Sie mehr wissen rund um das «weisse Gold»? Dann planen Sie unbedingt einen Besuch der riesigen Salzregion bei Aigues-Mortes (salins.com). Hier steht ein offener Zug zur Besichtigungstour bereit. Und während Sie und Ihre Familie bequem das kilometerweite Gebiet mit den Meeresbassins zur Salzgewinnung entdecken können, erfahren Sie alles rund ums Thema Salz. Hier lernen Sie, dass Salz weit mehr ist als ein Gewürz. Dass Ihr Körper täglich ein Gramm Salz benötigt und dass die bis zu 40 Meter hohen Salzberge hier das Resultat von einem Jahr Arbeit sind. Im kleinen Salzmuseum können Sie die Unterschiede zwischen feinem und grobem Salz erschmecken sowie das sogenannte «Fleur de Sel» – die Blume des Salzes – probieren. Dieses weisse, feuchte Meersalz wird ganz traditionell und aufwendig per Hand «gepflückt» resp. geschaufelt und ist dementsprechend teuer.
Übrigens: Besichtigen sollten Sie unbedingt auch die mittelalterliche Stadt Aigues-Mortes. Hauptsehenswürdigkeiten sind die vollständig erhaltene Stadtmauer, die Altstadt und die Tour de Constance. Der Turm diente zur Zeit der Hugenottenkriege als Gefängnis für Frauen. In der praktisch autofreien Innenstadt lässt es sich wunderbar durch die alten Gässchen bummeln, ein paar Souvenirs kaufen und nachher mit den Kindern ein Eis oder frische Meeresfrüchte essen gehen in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants.
Ab in die Natur
Strände, so weit das Auge reicht. Dazu weites, flaches Land, Naturpärke, Tiere, mittelalterliche Städte, Kultur und jede Menge familienfreundliche Angebote, die wie geschaffen sind für erholsame Ferien mit Ihrem Nachwuchs. Die Anreise und viele wertvolle Informationen rund um die Camargue finden Sie unter suedfrankreich-netz.de.