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Das 1. Kind: Die richtige Vorbereitung

Vor der Geburt des ersten Kindes ist viel zu tun. Wer seinen Nachwuchs möglichst entspannt begrüssen möchte, muss vorher einiges planen, um nach der Geburt unnötige Hektik zu vermeiden. Wir erklären, wie eine gute Vorbereitung aussieht.

Bild: © FamVeld/Shutterstock

Endlich hat es geklappt und der Schwangerschaftstest zeigt den gewünschten rosa Streifen. Doch auf die Vorfreude folgen bald jede Menge Fragen. Was muss vor der Geburt alles organisiert werden, damit das Kind direkt mit dem Wichtigsten versorgt ist? Bei welchen Behörden und an welchen Institutionen muss das Kind rechtzeitig angemeldet werden? Und wie kann die eigentliche Geburt des Kindes möglichst gut vorbereitet werden? Damit alles entspannt und ohne grossen Stress abläuft, wird hier ein Überblick über die wichtigsten Dinge gegeben, die noch während der Schwangerschaft erfolgen sollten.

Erstausstattung: Was benötigt ein Baby und was nicht?

Hier ist es ratsam rechtzeitig zu starten, um sich einen guten Überblick über die angebotenen Waren zu machen. Wer frühzeitig eine genaue Vorstellung von den gewünschten Möbeln oder benötigtem Zubehör wie Kinderwagen und Kleidungsstücken hat, kann so auch über Bekannte oder gezielte Suche auf Secondhand-Börsen günstig an die erste Einrichtung kommen.

Der Schlafplatz

Über den Tag verteilt benötigen Babys in den ersten drei Monaten noch 16 bis 18 Stunden Schlaf. Daher sollte von Anfang ein gemütlicher und sicherer Schlafplatz vorhanden sein. Für die ersten Monate ist hier noch eine Babywiege sinnvoll. Damit das Kind etwas zum Schauen hat, kann über der Wiege ein Mobile oder eine Kinderspielzeug angebracht sein.
Für später sollte jedoch auch ein Babygitterbett bereit stehen. Dies kann bis zu einem Alter von drei Jahren genutzt werden, damit die Kinder beim Schlafen nicht herausfallen oder sich unbemerkt auf Entdeckungsreise begeben. Zu der Schlafgelegenheit gehören auch die passende Matratze und Bettlaken. Statt Kissen und Decke sind anziehbare Schlafsäcke zu empfehlen. Dadurch lässt sich vermeiden, dass der Kopf des Kindes unter Kissen oder Decke landet und es im schlimmsten Fall erstickt.

Rund ums Wickeln

Ausser dem Bett wird die ersten Monate und Jahre noch eine Wickelkommode benötigt. Damit ist an Ort und Stelle immer alles vorhanden, was zum Wickeln benötigt wird. In der Kommode ist genügend Platz für Windeln, Waschlappen, Feuchtetücher und Babypuder sowie Babycreme. All diese Dinge werden ebenfalls benötigt, da durch die ständig feuchte Umgebung die Babyhaut zwischendurch immer ausreichend gereinigt und gepflegt werden sollte.

Auf der Kommode sollte eine leicht zu reinigende Unterlage vorhanden sein, für den Fall, dass etwas daneben geht. Wird das Kind in der kalten Jahreszeit geboren, empfiehlt sich auch eine Wärmelampe über der Wickelkommode. Dadurch wird das Wickeln auch für das Kind eine angenehme Prozedur und Eltern können es etwas länger nackt strampeln lassen, ohne Sorge zu haben, dass dem Kind kalt wird.
Nützlich ist auch ein Mülleimer mit Deckel direkt neben der Wickelkommode, um die Windeln unkompliziert entsorgen zu können.

Zum Stillen und Füttern

Wer sein Kind selber stillen möchte, benötigt für sich Stilleinlagen und Still-BHs. Da die Brustgrösse im Laufe der Schwangerschaft zunimmt, sollte der BH erst recht spät gekauft werden. Oftmals kann mit zwei Grössen über der üblichen BH-Grösse gerechnet werden.
Wird nicht gestillt, werden vier bis sechs 250 ml Fläschchen mit den entsprechenden Milchsauger- beziehungsweise Teesauger-Aufsätzen benötigt. Extra Sterilisiergeräte sind nicht notwendig, da sie Flaschen und Aufsätze in einem Topf mit Wasser ausgekocht werden können.

Kleidung und sonstiger Bedarf

Damit das Neugeborene nicht friert, muss selbstverständlich auch etwas zum Anziehen vorhanden sein. Etwa sechs bis acht Bodys in Grösse 56 oder 62 sollten anfangs genügen. Dasselbe gilt für Strampler und Baumwollshirts. Zwei Jäckchen und ein Mützchen sollten ebenfalls vorhanden sein. Zwei bis drei Schlafanzüge, Babysöckchen und je nach Jahreszeit noch Fäustlinge. Da die Kinder am Anfang sehr schnell wachsen, wachsen sie auch schnell aus ihrer aktuellen Kleidergrösse heraus. Daher ist es ratsam nicht zu viele Teile in einer Grösse besorgen.
Für die Körperpflege des Kleinen sollte ebenfalls vorgesorgt werden. Eine Babynagelschere für die schnell nachwachsenden Fingernägelchen, Babyshampoo, Badethermometer und ein Fieberthermometer sollten im Haus bereitgehalten werden.

Unterwegs mit dem Neugeborenen

Natürlich soll das Neugeborene auch häufig an die frische Luft und viele neue Sinneseindrücke sammeln. Ein Kinderwagen ist dazu die passende Investition. Bei der Anschaffung ist auf eine gute Stabilität zu achten, zudem sollte die Bremseinrastfunktion funktionieren und genügend Platz für eine Tasche mit allen nötigen Utensilien wie Trinkflasche, Wickelzeug etc. vorhanden sein. Alternativ gibt es Tragetücher, in denen das Baby unterwegs mitgenommen werden kann.

Planungen: An welche Anmeldungen vor der Geburt gedacht werden sollte

Ausstattung für das Baby dürfen verwaltungstechnische Angelegenheiten nicht aus dem Auge gelassen werden. Viele Anmeldungen müssen innerhalb weniger Tage nach der Geburt vollzogen werden. Da dies ziemlich stressig werden kann, sollte sich Neben der ganzen
gemacht werden, an welche Anmeldungen gedacht werden muss und welche auch schon vor der Geburt gemacht werden können.

Krankenversicherungen und andere Versicherungen

Grundsätzlich sollten alle Versicherungen der jungen Familie schon vor der Geburt über den Zuwachs informiert werden. Vor allem Krankenkassen bieten die Möglichkeit, dass Baby bereits vor der Geburt anzumelden. Davon sollten die Eltern Gebrauch machen. Eine Anmeldung kann zwar rückwirkend noch bis zu drei Monate nach der Geburt gemacht werden, doch wird die Frist verpasst, muss nicht nur ein zusätzlicher Prämienzuschlag gezahlt werden, sondern der Versicherungsschutz wird nicht mehr rückwirkend gewährt.

Zivilstandesamt

Innerhalb von drei Tagen nach der Geburt muss das Neugeborene beim zuständigen Zivilstandesamt gemeldet werden. Oftmals erfolgt die Anmeldung durch das Spital, in dem die Geburt stattfindet. Dies sollte jedoch im Vorfeld geklärt werden. Ansonsten ist bei Eheleuten auch der Vater berechtigt mit einem Attest des Spitals die Anmeldung beim Zivilstandesamt vorzunehmen. Alternativ kann auch eine bei der Geburt anwesende Person die Anmeldung mittels einer schriftlichen Vollmacht, oder die Mutter selbst, das Neugeborene anmelden.

Kantonale Passstellen und Erfassungszentren

Ab der Geburt muss für das Kind ein eigener Ausweis beantragt werden. Dies soll unter anderem der Prävention von Kindesentführung und Kinderhandel dienen. Es wird dazu ebenfalls ein Foto für den Ausweis benötigt, um das Kind im Zweifelsfall identifizieren zu können. Der Ausweis muss persönlich in einer der zuständigen Passstellen beantragt werden. Für die Beantragung des Ausweises reicht die Unterschrift eines Elternteils. Voraussetzung ist, dass dieser auch erziehungsberechtigt ist.

Kantonale Steuerbehörde

Ab der Geburt des Kindes ändern sich auch die steuerlichen Angelegenheiten. Familien- und Kinderzulagen stellen steuerpflichtiges Einkommen dar. Spätestens bei der nächsten Steuererklärung sind die Angaben der familiären Änderung verpflichtend.

Arbeitgeber

Auch dem Arbeitgeber ist schon während der Schwangerschaft der neue Sachverhalt mitzuteilen. Dabei geht es hauptsächlich um die Beantragung von Mutterschutz und Mutterschaftsentschädigung. Der Arbeitgeber muss dabei die Formalitäten übernehmen. Er leitet die Meldung an die ADV-Ausgleichskasse weiter. Insgesamt 14 bezahlte Wochen Mutterschaftsurlaub von 80 bis 100 % des Lohns werden für
gewöhnlich weitergezahlt.

Die richtige Geburtsvorbereitung

Was ebenso viel Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern in Anspruch nimmt, sind die eigentlichen Vorbereitungen zur Geburt. Die richtigen Vorbereitungskurse müssen ausgesucht werden, ein passender Name gefunden und ein Krankenhausaufenthalt eingeplant werden.

Der Kurs zur Geburtsvorbereitung

Neben der Vorfreude auf die anstehende Geburt kommt bei vielen Eltern eine Unsicherheit bezüglich der Geburt auf. Der Vorbereitungskurs soll hierbei Abhilfe schaffen. Er dient zur mentalen und körperlichen Vorbereitung auf das freudige Ereignis und gleichzeitig zur Vorbereitung auf das Elternsein.

Ein guter Kurs sollte hier folgende Aspekte behandeln:

Atemübungen
Die richtigen Atemübungen erleichtern der werdenden Mutter die Geburt und können die Schmerzen lindern.

Entspannungstechniken
Verhelfen zu einer besseren Körperwahrnehmung und vereinfachen es in den Wehenpausen frische Kraft zu schöpfen.

Bewegungsübungen
Spezielle Übungen kräftigen Beckenboden und Rücken und sorgen für eine verbesserte Beweglichkeit während der Schwangerschaft.

Informationen über Geburt und Eltern-Sein
Erfahrene Hebammen oder Ärzte informieren über die Abläufe und beantworten aufkommende Fragen.
Entsprechende Kurse sollten frühestens ab der 25. Und spätestens in der 30. Schwangerschaftswoche begonnen werden. Die Anmeldung dazu sollte spätestens in der 20. Schwangerschaftswoche erfolgt sein.

Namensfindung
Dieser Punkt ist für die meisten selbstverständlich. Jedoch ist er in der Relevanz nicht zu unterschätzen. Der Name, der auf der Entbindungsstation angegeben wird, ist bindend und wird vom Kind ein Leben lang getragen. Daher sollte sich in Ruhe über einen passenden Namen Gedanken gemacht werden. Es findet sich dazu viel Literatur, in der jede Menge Namen zur Auswahl stehen und die Bedeutung der einzelnen Namen beschrieben wird.
Der Name muss bis maximal drei Tage nach der Entbindung angegeben werden, da spätestens zu diesem Zeitpunkt die Meldung der Geburt erfolgen muss.

Der Koffer für den Spitalaufenthalt

Plötzlich kann es ganz schnell gehen. Sobald die Wehen einsetzen, sollte das Spital aufgesucht werden. Selten hat die werdende Mutter dann noch den nötigen Elan erst alle nötigen Sachen zusammenzusuchen.
Es ist daher ratsam etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche einen gepackten Notfallkoffer bereit zu halten, der das nötigste beinhaltet.
Hinein gehören bequeme Kleidung und die wichtigsten Utensilien für die ersten ein oder zwei Tage. Ein Schlafanzug, dicke Socken, Hausschuhe, eine bequeme Jogginghose, ein bis zwei T-Shirts und ein bequemes Sweatshirt. Eigene Hygiene- und Körperpflegemittel, Haarbürste, Handtuch und als Kontaktlinsenträger bestenfalls seine Brille.

Das Ladegerät für das Handy und eventuell ein Adressbüchlein mit den wichtigsten Telefonnummern sollte ebenfalls enthalten sein. Ebenso sollte an die benötigten Dokumente im Spital gedacht werden: Mutterschaftsausweis der Krankenkasse, der Schriftenempfangsschein, Geburtsmeldung, Familienbuch sowie einen eigenen Ausweis.
Alles Weitere kann einem der Partner auch nachträglich noch ins Spital bringen. Dazu gehört passende Kleidung für nach der Entbindung (meistens passt die Kleidung aus dem sechsten Schwangerschaftsmonat) sowie Kleidung und Windeln für das Neugeborene.