Also ganz ehrlich: Wirklich begeistert war ich von der Idee nicht, einen neuen Staubsauger zu testen. Ich bin zwar nicht wirklich ein Auto-Freak, stelle mir aber eine Probefahrt mit einem neuen Flitzer ziemlich spannend vor. Und da ich auch gerne gut esse, wäre ich auch nicht abgeneigt, zu überprüfen, ob die GaultMillau-Punkte in einem Gourmet-Restaurant verdient sind oder nicht. Dennoch muss ich zugeben, dass ich definitiv vom Gegenteil überzeugt wurde und der SpeedPro Max Aqua frischen Wind in meine eigenen vier Wände gebracht hat. Indem der Staubsauger gleichzeitig saugt und wischt, bin ich mit dem Putzen rasch fertig.
Der Putz-Buddy, der meinen Haushalt erobert hat
Meine Vorstellung eines Staubsaugers beschränkt sich im Grundsatz auf das Hinterherziehen eines kleinen «Schlittens» auf Rädern, auf einen Kabeleinzug, der immer dann seinen Dienst verrichtet, wenn er es eigentlich nicht sollte und auf aufgeschnittene Staubsaugersäcke, weil man aufgrund eines klirrenden Geräusches das Gefühl erhalten hat, gerade den Ehering der Frau ins Innere verfrachtet zu haben.
Der SpeedPro Max Aqua wird in Einzelteilen mit einigem Zusatzbehör geliefert. Das Grundgerät ist im Handumdrehen zusammengesteckt und schon steht der kabellose Staubsauger vor mir. Die Hälfte der Teile wird für das Grundgerüst nicht benötigt, ist quasi Zusatzmaterial, mit dem ich mich dann erst in einer späteren Phase beschäftigen werde.
Für einen Staubsauger schwärmen?
Da steht er nun also nach ein paar Minuten vor mir, der SpeedPro Max Aqua, von dem mir eine Bekannte bereits vorgeschwärmt hat. Er sieht ganz schön «groovy» aus, irgendwie futuristisch, gerade auch, wenn ich ihn mit seinem Vorgänger vergleiche.
Kabellos ist er, weshalb ich als erstes nach einem Ort in der Wohnung suche, wo ich seine Ladestation installieren kann und er stets griffbereit, aber nicht sichtbar ist. Während ich mich in die ersten Seiten der Betriebsanleitung vertiefe und dabei feststelle, dass die «Neuanschaffung» wohl deutlich mehr kann, als zu saugen, lädt er sich schon einmal auf. Durch den robusten und lang anhaltenden 25,2-V-Lithium-Ionen-Akku verspricht er bis zu 75 Minuten starke Reinigungsleistung.
Beleuchteter Staub
Bei der anschliessenden ersten Inbetriebnahme fallen mir im Vergleich zum alten Modell sogleich drei Punkte auf. Erstens: Er liegt deutlich schwerer in der Hand, denn schliesslich zieht man den Hauptbereich nicht hinter sich her, sondern stösst ihn von oben herab vor sich hin. Zweitens: Der Sauger ist lauter, was aber wohl damit zu tun hat, dass ich ihn gleich auf Stufe 3 von 3 hochgeschaltet habe. Drittens: Der eigentliche Saugschnabel (wie benennt man dieses Teil am Ende des Rohrs korrekt?) ist schmaler als die XL-Version meines Vorgängers.
Ans Gewicht gewöhnt man sich allerdings relativ schnell. Und es zeigt sich bei der «Erstüberquerung» des Wohnbereichs, dass hierfür durchaus auch die kleinste Saugstufe ausreicht und kein Turbo notwendig ist. Ein Blick auf die Anleitung offenbart mir ausserdem, dass das Gerät nicht nur unmittelbar unter dem «Schnabel» saugt. Die 360-Grad-Saugdüse nimmt deutlich mehr Schmutz und Staub von allen Seiten auf und ermöglicht eine schnellere Reinigung in weniger Zeit. Und das Licht – in der Düse integrierte LEDs –, ja das Licht macht durchaus Sinn, da man so auch in den dunklen Bereichen den versteckten Schmutz entdeckt – oder den Ehering.
Der Blick in den Auffangbehälter
So muss ich mir dann relativ rasch eingestehen, dass das, was da in meinen Händen liegt, durchaus seine Vorteile mit sich bringt. Etwa dadurch, dass ich mich nicht dauernd an eine Leine gebunden fühle und so Stellen in der Wohnung meide, die nur durch ein erneutes Umstecken des Kabels zu erreichen wären. Oder, dass ich relativ elegant auch unter den niedrigen Möbeln, wie etwa meinem Sofa flexibel und leicht den Staub von Urzeiten einsaugen kann, da er sehr flexibel und leicht zu manövrieren ist.
Und weil er in der Gesamtheit deutlich leichter zu transportieren ist als die alten Modelle, nehme ich im gleichen Zuge auch noch das Ober- und Untergeschoss in Angriff. Man soll mir ja nicht unterstellen können, ich hätte den Test nur halbherzig durchgeführt. Immerhin zeigt mir auch ein Blick in den Staub-Auffangbehälter, dass meine Mühe durchaus nicht umsonst gewesen ist.
Den ersten Teil des Testes, den trockenen, hat er gemäss meiner absoluten Laien-Ansicht (es ist dies erst der etwa vierte Staubsauger, der mir seine Dienste erwiesen hat) durchaus bestanden. Und im Grundsatz sehe ich schon nach kurzer Zeit eigentlich nur noch die Vorteile, weshalb ich in dieser Phase bereits beschliesse, mich schon in den nächsten Tagen vom «Alten» zu trennen und den neuen Putz-Buddy in mein Leben zu lassen.
Eine Art «Wisch-Mob»?
Dieser neue Staubsauger kann gemäss Verpackungsbildern und mit Blick auf die umfangreichere Betriebsanleitung sowie die noch nicht zum Einsatz gekommenen Zusatzteile allerdings noch mehr als blosses Saugen. Etwas von Wisch-Reinigung ist da die Rede, also quasi ein Staubsauger, der zugleich auch Wisch-Mob sein soll. Es wird versprochen, dass dieses Objekt in meiner Hand gleichzeitig saugt und wischt und so Staub, Schmutz und Flecken in einem Druckgang entfernt.
Die Bilder in der Anleitung lassen mich da allerdings etwas ratlos zurück, weshalb ich mich für den Videofilm auf der Hersteller-Webseite entscheide. Nach kurzer Zeit bin ich schlauer, befülle den Tank mit Wasser und Putzmittel und montiere diesen an der Düse. Die Tatsache, dass durch das vordere Element zuerst der Staub aufgesaugt und dann durch das zweite Element im gleichen Zuge der Boden nass aufgewischt wird, überzeugt mich rasch. Optimal ist zudem die Möglichkeit, das Saugelement kurzerhand auszuklappen, um nur von dieser Funktion Gebrauch zu machen.
Spass nicht gerade, aber Freude
Der Staubsauger-Test, der dazu führte, dass die Wohnung innerhalb kürzester Zeit wieder einmal von oben bis unten gereinigt wurde, brachte für mich durchaus die eine oder andere Erkenntnis zu Tage. Etwa, dass man mit dem richtigen Gerät mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und dadurch die eigenen vier Wände in Rekordzeit auf Vordermann bringen kann. Weiter, dass die modernen Geräte nicht mehr mit den alten Schlitten zu vergleichen sind, sowohl hinsichtlich Funktionen als auch Design. Und zuletzt die Einsicht, dass einem staubsaugen durchaus Freude bereiten kann.
Getestet wurde der kabellose Philips SpeedPro Max Aqua-Staubsauger.
Erhältlich bei www.philips.ch