Wir verwerfen die Hände, mahnen mit dem Zeigefinder oder symbolisieren mit unserem Daumen nach oben, dass alles gut ist: Unsere Körpersprache verrät dem Gegenüber vielmehr, als wir glauben.
Die Wahrheit liegt In unseren Händen
Jeder Mensch lügt mehrmals am Tag. Einige Studien gehen sogar von bis zu 200 Lügen aus – am Tag! Das können ganz kleine Unwahrheiten sein – in etwa dann, wenn wir der Nachbarin auf ihre Frage nach unserem Befinden mit einem «Ganz gut» antworten, obwohl uns Sorgen plagen. Oder wir unseren Kindern verheimlichen, was mit den ganzen Schokoeiern von Ostern passiert ist. Oder wir eine Geschichte etwas ausschmücken, um andere Reaktionen auszulösen.
Hände sagen die Wahrheit
Vielleicht entlarven Sie die Lügen Ihrer Kinder ganz schnell. Ein verstecktes Lachen hier, ein Rotwerden dort – und schon wissen wir, dass sie eben nicht ganz die Wahrheit sagen. Unsere Körpersprache verrät viel mehr, als wir meist denken. Die Bewegung von Händen oder Armen unterstreicht das, was wir sagen – oder entlarven uns dabei, wenn wir eben nicht das meinen, was wir aussprechen.
Von Kopfkratzen bis zum Mahnfinger
Gesten sollen dezent sein. Wer wild gestikuliert, der wirkt beispielsweise bei einem Vortrag nicht souverän, sondern verunsichert das Publikum. Ein Kopfkratzen kann verraten, dass sich das Gegenüber gerade nicht so wohl in der Situation fühlt. Bereits kleine Kinder können Gesten richtig deuten. Bei einem erhobenen Zeigefinger wissen sie beispielsweise, dass sie etwas Verbotenes machen. Ein solcher über den Lippen deutet an, leise zu sein.
Greifen – begreifen
Bevor sich Kinder überhaupt sprachlich ausdrücken können, kommt der Tastsinn zum Tragen. Der Hautkontakt vermittelt ihnen Sicherheit. Können sie Sachen berühren und greifen, hilft es ihnen, die Umwelt richtig wahrzunehmen und Prozesse zu begreifen. Deshalb sind taktische Spiele und Spielsachen für Babys und Kleinkinder so wichtig. Sie müssen etwas fühlen, berühren und greifen können, damit sie dazulernen. Die Feinmotorik lässt sich bei Kindern spielerisch verbessern. In etwa dann, wenn die Kinder Schneebälle formen und werfen, Seifenblasen pusten, Knettiere herstellen oder mit Murmeln spielen.
So deuten Sie die Gestik richtig
Abwehr
- Flache Hand gegen jemanden richten
- Arme vor dem Körper verschränken
- Wild gestikulieren
Positive Haltung
- Leicht schräge, geneigte Kopfhaltung zeigt Interesse
- Armbewegung oberhalb der Taille
- Offene Hände
Unsicherheit
- Hände länger reiben
- Hände hinter dem Rücken verstecken
- Mit den Händen ein Steildach formen Richtung Gesprächspartner