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Ein Riese zum Familienpreis

Grösse ist bekanntlich nicht alles. Sobald Kinder im Haus sind, muss aber einiges punkto Format ein bisschen angepasst werden. Dazu gehört auch das Auto. Der Mercedes Vito Tourer Family gehört definitiv zu den Fahrzeugen, die auch für eine Grossfamilie in Frage kommen. Besonders erfreulich ist in diesem Fall, dass der Wagen auch preislich familiengerecht ausgefallen ist.

Leser unserer Autotest-Reihe wissen es: Ausgesprochen grosse Autos sind eigentlich nicht so unser Ding. Es manövriert und parkt sich einfach leichter mit Kleinwagen. Aber wenn die Familiensituation nach einer grösseren Lösung schreit, ist es umso wichtiger, die richtige Wahl zu treffen: Das Fahrzeug soll genügend Platz für Passagiere bieten, aber auch für das Gepäck, es soll sich gut fahren, komfortabel sein, Sicherheit ist ein wichtiges Thema, und natürlich spielt auch die Optik eine Rolle.

Grosszügig bemessen

In diese Bresche schlägt Mercedes mit dem Sondermodell Tourer Family aus der Vito-Serie. Die überaus grosszügigen Dimensionen sind natürlich nicht unsichtbar, der Wagen ist wuchtig und alles andere als unauffällig. Unser Testteam mit Nina (9) und Lynn (6) hat nach Übernahme des Mercedes Vito Tourer Family zunächst eine Begehung durchgeführt. Was eher nach  Wohnungsbesichtigung klingt, hat hier durchaus seine Berechtigung, man kann als Kind tatsächlich von vorne nach hinten «durchgehen», was für viel Spass sorgte. Während andere Anbieter zwar eine beeindruckende Zahl an Sitzen aufweisen, diese dann aber reichlich beengt angelegt sind, sieht das hier anders aus. Vorne sitzt man grosszügig und dank der erhöhten Situation wie ein kleiner König. Bei der 3er-Sitzbank hinten ist der äussere Sitz klappbar, was für Flexibilität sorgt. Eine weitere anschliessende 3er-Reihe macht das Modell zum Star für Grossfamilien. Stauraum gibt es trotz der vielen Sitzplätze ausreichend. Wie immer bei ausgesprochenen Familienmodellen stand bei der Entwicklung die Sicherheit im Zentrum. Wir waren bei der Versuchsfahrt glücklicherweise nicht gezwungen, die Verlässlichkeit der Systeme auszutesten, aber es ist gut zu wissen, dass es sie gibt, und der deutsche Hersteller hat einen sehr guten Ruf in diesem Bereich. Ein Assistent für die Kollisionsprävention ist serienmässig dabei, ein Park-Paket mit Rückfahrkamera ist gerade bei diesen Grössendimensionen sehr hilfreich. Das Automatikgetriebe fährt sich angenehm und ist fein abgestuft, das Fahrverhalten bei der Automatik kann mit verschiedenen Programmen beeinf lusst werden, und via Lenkradpaddles kann man auf Wunsch auch selbst schalten. Wenn es nötig wird, beispielsweise bei einer Überholsituation auf der Autobahn, hat der Vito Tourer Family durchaus Power, um schnell vom Fleck zu kommen. Auch sonst steckt vieles drin, was das Leben leichter macht. Der «Map Pilot» lässt sich via Lenkrad, einem Drehstücksteller oder Sprachsteuerung bedienen. Die Instrumente sind ergonomisch geschickt angebracht, was die Bedienung komfortabel und sicher macht.

Familiengerechter Preis

Ein wichtiger Punkt ist natürlich immer der Preis. Der startet um die 46 000 Franken, was bei einem Premiumhersteller für ein Fahrzeug dieser Grösse und mit dieser Ausstattung doch erstaunlich bescheiden ist. Ganz bewusst werden hier offenbar Familien angesprochen, die Qualität suchen, aber nicht über unbegrenzte Mittel verfügen. Der Kaufpreis ist allerdings nur ein Kriterium, die Frage ist auch, wie wirtschaftlich ein Fahrzeug im Betrieb ist. Das «BlueEfficiency»-Paket mit der ECO-Start-Stopp-Funktion sorgt laut dem Hersteller für eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch fürs Budget. Mercedes spricht von Werten ab 5,8 Liter auf 100 Kilometer und einem Serviceintervall von bis zu 40 000 Kilometern. Auch wenn wir als «Normalfamilie» keine Ausschau nach einem Wagen dieser Grösse halten, kann man festhalten: Wenn Platz ein wichtiger Faktor ist, stellt der Mercedes Vito Tourer Family eine Option dar, die man prüfen sollte. Gerade mit drei oder mehr Kindern geht es ja nicht nur darum, genügend Sitzplätze zu haben; Begleit erscheinung ist ja meistens auch mehr Gepäck, vom Kinderwagen bis zur Stofftiersammlung. Es nützt wenig, wenn man zwar alle Kinder ins Fahrzeug bringt, aber dann kein Stauraum mehr zur Verfügung steht. Dieses Problem stellt sich hier definitiv nicht. Und als krönenden Abschluss der Testfahrt wagten wir es dann tatsächlich noch, bei einem Einkaufszentrum rückwärts einzuparkieren. Fazit: Dank der 360-Grad-Kamera ist das trotz der Grösse des Wagens einfacher als mit einem Kleinwagen ohne Hilfsmittel.

Autos im Familien-Check

In unserer Serie „Autos im Test“ fahren wir verschiedene Modelle Probe. Allerdings geht es debei nicht um PS, Benzinverbrauch und Beschleunigung, sondern um die Frage: Wie familientauglich ist das Auto – und macht es auch aus Kindersicht Freude? In diese Ausgabe stellen wir den Mercedes Vito Tourer vor, und zwar das Modell „Family“.

www.mercedes-benz.ch

www.vito-tourer.ch