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Impfen gegen die Grippe?

Jedes Jahr fragen sich viele Menschen, ob sie sich gegen die Grippe impfen lassen sollen. Tatsache ist: Nur bei wenigen Personen der Risikogruppen ist die Impfung angebracht, für alle anderen gibt es bewährte Alternativen.

Die fast jedes Jahr wiederkehrenden Grippenepidemien sind ein Übel: Bis zu 300’000 Menschen erkranken jährlich daran, durchschnittlich sterben 420 von ihnen, vorwiegend Senioren. Die Grippenerkrankung wird durch das Influenza-Virus verursacht, das äusserst wandlungsfähig ist und dadurch seinen Überlebenskampf sehr erfolgreich führt. Während der Vermehrung des Virus kommt es oft zu spontanen Mutationen der Virus-Oberfläche. Somit entstehen neue Varianten mit veränderten Eigenschaften, die eine durch frühere Infektion oder Impfung erworbene Abwehr unterlaufen können. Dies ist auch die Ursache dafür, dass eine einmalige Impfung keinen Dauerschutz bietet und die Zusammensetzung des Impfstoffes jedes Jahr aufs Neue angepasst werden muss.

Wie ein Häufchen Elend – so sieht ein Patient aus, der dem Grippenvirus zum Opfer gefallen ist. Husten, Halsschmerzen, sowie Kopf-, Glieder- und Gelenkschmerzen können sich bemerkbar machen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Erkältungen tritt die Grippe schlagartig innert weniger Stunden auf. Gefährlich sind vor allem die möglichen Folgekrankheiten wie Bronchien- und Lungenentzündung, seltener der Befall von Herz und Hirnhäuten. Bei gesunden Abwehrkräften ist die Grippe selbstlimitierend und verschwindet nach fünf bis sieben Tagen.

Nicht ideal

Obwohl der Grippe-Impfstoff seit Jahrzehnten angewendet wird, scheint es kein idealer Impfstoff zu sein, denn bei gesunden Erwachsenen wird eine Infektion damit nur in 70 Prozent der Fälle verhindert. Weil die Antwort auf eine Impfung vom Zustand der Abwehrkräfte abhängt, greift diese Massnahme bei älteren oder chronisch Kranken noch schlechter. Im Vergleich zu anderen Impfstoffen wie z.B. Starrkrampf hinterlässt die Grippenimpfung nur einen kurzzeitigen Schutz. Falls für die Grippenepidemie ein neues, mutiertes Influenza-Virus verantwortlich ist, bietet der «alte» Impfstoff aus den Vorjahrsviren keinen spezifischen Schutz. Als Nebenwirkungen der Impfung können sowohl lokale als auch systemische Reaktionen wie Fieber, Unwohlsein und Gliederschmerzen auftreten. Besondere Vorsicht ist bei Menschen mit Allergien geboten, da der Impfstoff Hühnereiweiss enthält. Die neueste Entwicklung der Pharmaindustrie, ein Grippe-Impfspray für die Nase, darf wegen gravierenden Nebenwirkungen nicht mehr verkauft werden. Noch immer muss der Impfstoff also gespritzt werden und zwar jedes Jahr aufs Neue. Der optimale Zeitpunkt dafür ist Mitte Oktober bis Mitte November.

Für wen?

Doch für wen ist diese Impfung gedacht? Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt sie allen Personen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen, das heisst für betagte oder chronisch kranke Personen. Infektiöse Krankheiten haben übrigens durchaus einen Sinn. Um sich vor den feindlichen Eindringlingen wie Viren und Bakterien zu schützen, besitzt der Mensch eine körpereigene Abwehrkraft, das Immunsystem. Zu Beginn unseres Lebens ist das Immunsystem unreif und erwirbt seine Kompetenz erst durch die Auseinandersetzungen mit verschiedenen äusseren Einflüssen. Jede Kinderkrankheit, jede fieberhafte Infektion, die durch die eigenen Selbstheilungskräfte erfolgreich überwunden wird, trägt zur Reifung und Stabilisierung unserer Immunität bei. Daher muss z.B. Fieber als eine sinnvolle Reaktion des Abwehrsystems verstanden werden. Darüber hinaus mehren sich die Beweise, dass die Verdrängung der infektiösen Krankheiten, insbesondere der Kinderkrankheiten, einen negativen Einfluss auf die gesamte Gesundheit der Menschheit hat. Die massive Zunahme der Allergien und der Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Krebs und von Stoffwechselproblemen hat mit dieser Tatsache zu tun.

Der Ausgang einer Grippenerkrankung hängt in der ersten Linie vom Zustand unserer Abwehrkräfte ab. Deswegen stellen die gesundheitsfördernden Massnahmen die beste Prophylaxe gegen die Grippe dar. Im Klartext bedeutet das eine ausgewogene Ernährung, körperliche Bewegung, einen vernünftigen, zurückhaltenden Umgang mit Medikamenten sowie eine gesunde psychische Verfassung.

Alternativen

Eine echte Alternative zur Grippenimpfung vor allem für die Gesunden bildet eine Reihe von natürlichen Mitteln. Einerseits gibt es abgetötete, krankheitserregende Bakterien (Bakterienlysate), die kurweise als Kapseln geschluckt werden und so eine Steigerung der Resistenz gegen Infektionen bewirken. Andererseits kann die Einnahme von bestimmten Bakterien aus der menschlichen Darmflora (Probiotika) durch die Verstärkung der Schleimhautbarriere und Aktivierung lokaler Abwehrkräfte vorbeugend gegen jegliche Erkältungskrankheit schützen.

Ist man schon von der Grippe befallen, sollte man sich trotz familiärer und beruflicher Verpflichtungen wenn immer möglich für ein paar Tage ins Bett legen und an die altbewährten naturheilkundlichen Methoden halten. Zu den bekanntesten gehören Lindenblütentee, hoch dosiertes Vitamin C, Echinacea (Roter Sonnenhut), diverse pflanzliche schleimlösende Präparate (z.B. Sinupret, Efeu-Extrakte) sowie verschiedene homöopathische Mittel.

Natürliche Grippenprävention
  • zurückhaltender Umgang mit Medikamenten
  • Gesunde Ernährung, am besten in Form der Vollwertküche
  • regelmässige körperliche Aktivität
  • gesunde psychische Verfassung (Stressabbau und Zeitmanagement)
  • körperliche Abhärtung z.B. in Form von Kneippschen Anwendungen
  • Bakterienlysate (z.B. Broncho – Vaxom, Luivac, Buccaline)
  • Probiotika (z.B. Symbioflor)
Indikationen für Grippenimpfung (BAG)
  • Erwachsene und Kinder mit chronischen Herz- oder Lungenkrankheiten
  • Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
  • Erwachsene und Kinder mit chronischen Stoffwechselstörungen,
  • Nierenkrankheiten oder Immunosupression
  • Personen über 65 Jahre
  • Personal des Gesundheitswesens