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Mit Bewegung die Herzgesundheit verbessern

Dass nur Erwachsene etwas für ihre Herzgesundheit tun können, ist falsch. Laut einer Studie sorgt eine entsprechende Bewegung bereits bei drei- bis fünfjährigen Kindern dafür, dass sie ein gesünderes Herz-Kreislauf-System erzielen.

Bild: © Syda Productions/shutterstock.com

Über drei Jahre lang wurde der Verlauf der Kinder von kanadischen Forschern beobachtet. Sie waren zwischen drei und fünf Jahre alt. Mithilfe eines Activity-Trackers dokumentierten die Experten die körperliche Aktivität. Beurteilt wurde das Herz-Kreislauf-System der Kinder – genauer genommen die Fitness, die arterielle Flexibilität im Ruhezustand und der systolische Blutdruck im Sitzen. Sieben Tage lang wurde die körperliche Aktivität dokumentiert. Dabei stellten die Forscher fest, dass diese sich darauf auswirkt, wie lange die Kinder beispielsweise auf dem Laufband eine bestimmte Geschwindigkeit durchhielten oder ihr Puls wieder erholte. Die Forscher schreiben weiter: «Vermehrte körperliche Aktivität führt zu einer besseren kardiovaskulären Fitness, zu einer besseren körperlichen Funktion und einer geringeren arteriellen Steifheit in der frühen Kindheit.»

Natürlichen Bewegungsdrang nutzen

Die Bewegung hält also nicht nur Erwachsene fit, sondern ist bereits in der Kindheit wichtig für die gesunde körperliche Entwicklung. Gerade diese wird jedoch im Kindergarten und Schule häufig vernachlässigt. So leidet beispielsweise jedes zweite Kind zwischen elf und sechzehn Jahren unter Problemen mit der Wirbelsäule. Körperliche Aktivität sollte also in unseren Alltag eingebaut werden. Kleine Kinder machen es uns bereits vor. Sie rollen einen Hang herab, hüpfen über Pfützen, klettern auf Bäume – dies ist alles möglich bei einem Spaziergang ohne konkrete Bewegungsanweisung. Zu häufiges Stillsitzen hingegen kann zu Haltungsschäden führen. Ruhige Phasen, die in der Schule ebenfalls wichtig sind, können leichter absolviert werden, wenn vorgängig der Bewegungsdrang ausgelebt wurde. Die körperliche Aktivität führt dazu, dass der gesamte Körper profitiert: das Herz-Kreislauf-System, der Hormonhaushalt, der Bewegungsapparat sowie unser Gehirn. Dadurch werden Informationen schneller verarbeitet, das Kurzzeitgedächtnis verbessert sich, einzelne Gehirnareale arbeiten effizienter. Experten sind sich sicher, dass sich bereits kurze Bewegungseinheiten positiv auf unser Gehirn und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Es dient als «Weckruf» für das Gehirn und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Bereits Bewegungen mit geringer Intensität reichen aus, um die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gehirns zu verbessern.

Kleine Veränderungen, grosse Wirkung

Bewegung senkt nachweislich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, an Dickdarmkrebs, Diabetes oder Osteoporose zu erkranken. Bewegungsmangel stellt laut der Schweizerischen Herzstiftung den wichtigsten veränderbaren Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit dar, der häufigsten Todesursache in der Schweiz. Bereits kleine Veränderungen können Positives bewirken: der tägliche Spaziergang an der frischen Luft mit der ganzen Familie, die Treppe statt dem Lift benutzen, das Umhergehen während einer Pause oder der Einbezug der Kinder in die Haus- und Gartenarbeit. Gerade letzteres lässt sich wunderbar kombinieren mit der gesunden Ernährung, die ebenfalls unser Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst. Pflanzen Sie also Tomaten, Gurken oder Kürbisse selber an – beim Gärtnern kommen Sie ins Schwitzen und das anschliessende Essen versorgt Sie und Ihre Familie mit vielen wichtigen Vitaminen.