In einer Studie des Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) wurde die Nutzung von Computerspielen bei Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie untersucht.
Online-Spiele und soziale Medien während des Lockdowns
Ein erstes Zwischenergebnis zeigt: Bei fast 700 000 Kindern und Jugendlichen ist das «Gaming» riskant oder pathologisch. Im Vergleich zum Herbst 2019 haben die Spielzeiten unter dem Corona-Lockdown werktags um 75 Prozent zugenommen. Die durchschnittliche Spieldauer ist unter der Woche von 79 auf 139 Minuten angestiegen. Am Wochenende stellte die Studie gar einen Anstieg um fast 30 Prozent auf 193 Minuten pro Tag fest.
Von 116 auf 193 Minuten pro Tag
Ähnlich problematisch wie Online-Spiele sind gemäss der Studie die Social-Media-Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen: Im September zeigten 8,2 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen eine riskante Nutzung. Die entspricht hochgerechnet fast 440 000 der 10- bis 17-Jährigen. Eine pathologische Nutzung wurde bei rund 170 000 Jungen und Mädchen festgestellt. Unter dem Corona-Lockdown sind die Social-Media-Zeiten werktags um 66 Prozent angestiegen – von 116 auf 193 Minuten pro Tag. Online-Spiele und soziale Medien werden gemäss der Studie vor allem genutzt, um Langeweile zu bekämpfen oder soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Rund ein Drittel der Jungen und Mädchen will online aber offenbar auch der «Realität entfliehen» oder Stress abbauen. Laut der Studie geben 50 Prozent der Eltern an, dass es in ihrer Familie vor und unter Corona keine zeitlichen Regeln für die Mediennutzung gibt.