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So wird der Schulweg sicherer

Raum für Begegnungen, Erlebnisse und Abenteuer – der Schulweg ist von grosser Bedeutung für die Kinder. Viele Eltern wissen jedoch nicht genau, was sie ihrem Nachwuchs zutrauen können und was nicht. Eine kleine «Checkliste» hilft dabei.

Bild: @ Romrodphoto/shutterstock.com

Der erste Schultag oder Kindergartentag ist etwas ganz Besonderes. Und das nicht nur für die Kinder, sondern auch für deren Eltern. Gerade im Kindergartenalter ist es vielleicht das erste Mal überhaupt, dass der Nachwuchs die ersten Schritte ohne Begleitung macht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. In etwa dann, wenn das Kind nach der ersten Eingewöhnung nach einigen Wochen erklärt, den Weg von nun an alleine mit dem «Gspändli» machen zu wollen.

Den Weg meistern

Nicht alle Eltern sind darüber erfreut. Was kann man dem eigenen Kind in welchem Alter zutrauen? Experten sind sich aber einig, wie wichtig der Schulweg für die Schüler und Kindergärtner ist. Hier erleben sie freudige Ereignisse, sie lachen und toben zusammen – lernen aber auch, mit Rivalität und Enttäuschungen fertigzuwerden. In den meisten Fällen geniessen es die Kinder, den Weg ohne Erwachsene meistern zu können. Mit der richtigen Vorbereitung fällt es leichter, ihnen diesen Entwicklungsschritt auch zutrauen zu können.

Anderer Blickwinkel

65 Prozent der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren gehen zu Fuss in die Schule. Während für die Erwachsenen das Zurücklegen einer Strecke zu Fuss eher unbedeutend ist, ist es für Kinder eine andere Herausforderung – sie haben einen ganz anderen Blickwinkel auf den Strassenverkehr. Umso wichtiger ist es, bereits vor dem Kindergartenalter den richtigen Umgang damit altersgerecht zu vermitteln.

Selbstvertrauen entwickeln

Gehen Sie häufig mit Ihrem Kind spazieren. Machen Sie es auf die Begebenheiten aufmerksam. Seien Sie ein Vorbild, indem Sie korrekt auf dem Fussgängerstreifen die Strasse überqueren. Kinder, die bereits im Beisein ihrer Eltern an verschiedene Situationen herangeführt wurden, sind schneller fähig, selbstständig in den Kindergarten oder die Schule zu gehen. Sie entwickeln dabei das Selbstvertrauen, sicher unterwegs zu sein und die Regeln zu kennen.

Ein Vorbild sein

Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Kinder sich schnell ablenken lassen und Gefahren anders wahrnehmen. Bis zum zehnten Lebensjahr ist es ihnen beispielsweise nicht möglich, die Entfernung und Geschwindigkeit von Fahrzeugen einzuschätzen. Halten Sie also vor einem Fussgängerstreifen immer an, bevor Sie die Strasse überqueren – auch wenn Sie ansonsten noch kurz über die Strasse hetzen würden. Ihr Kind kann nicht abschätzen, ob es ausreichen wird, sicher auf die andere Seite zu kommen, wenn es ein Auto in weiterer Entfernung sieht. Kleinere Kinder können zudem stehende von fahrenden Fahrzeugen nicht unterscheiden. Auch verstehen sie nicht, dass ein Auto aufgrund des Bremswegs nicht sofort anhalten kann.

Übung macht den Meister

Üben Sie den Kindergarten- oder Schulweg mit Ihrem Kind bereits einige Monate, bevor es «richtig» losgeht. Erklären Sie, worauf es achten muss, wie es sich zu verhalten hat. Ganz im Sinne von «Steter Tropfen höhlt den Stein» ist es wichtig, dass das Kind die Regeln verinnerlicht. Das bewährte Verhalten «Warte, luege, lose, laufe» kann bereits vor dem Kindergartenstart geübt werden. Beobachten Sie immer wieder, wie Ihr Kind die Regeln umsetzt. So wissen Sie, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und Ihr Kind den Weg alleine meistern wird.

Übungen für jedes Alter

  • Ab zwei Jahren: Auf dem Trottoir gehen.
  • Ab drei Jahren: Am Trottoirrand halten.
  • Ab vier Jahren: Quartierstrasse überqueren. Weg in den Kindergarten üben.
  • Ab fünf Jahren: Im Wohnquartier alleine unterwegs sein.
  • Ab sechs Jahren: Zwischen Sichthindernissen die Strasse queren.

Neue Regelung ist in Kraft

Seit dem 1. Januar 2021 dürfen Kinder bis 12 Jahre mit ihrem Velo auf dem Trottoir fahren – wenn keine Veloinfrastruktur vorhanden ist. Nicht allen sind jedoch die neuen Regelungen bekannt. Deshalb machen Pro Velo Schweiz und Fussverkehr Schweiz mit der Informationskampagne «Walk’n’roll» darauf aufmerksam. Sie rufen darin auf, den Fussgängern den Vortritt zu lassen, aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein. Weitere Informationen unter walknroll.ch

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